Kunst, Um Welten zu erweitern

Willkommen im Techno-Forest!

Uns interessiert post-anthropozentrische Klimakunst, zwischen neuen Technologie und alten Naturtechniken.

Als ich 5 Jahre alt war habe ich einen besonders harten Winter damit verbracht vertrockneten Gräsern in unserem Hinterhof Schals umzubinden.

Das war ziemlich blödsinnig aber beschreibt ganz gut das Dilemma der Stadtkinder, die sich der Natur zugehörig fühlen, aber oft wenig Raum zum Lernen, Experimentieren und Koexistieren mit dem Nicht-Menschlichen haben. Bevor der letzte Tropfen Wasser von Batteriefabriken aus dem Boden gesaugt wurde, sollten wir uns genauer ansehen was wir verlieren. Gerade in der Kunstwelt gibt es immer mehr spannende Ansätze technologisch vermittelte Naturerfahrungen zu schaffen, die Empathie für die komplexe Realität des nicht-menschlichen Lebens generieren, das der Pflanzen, der Pilze, der Tiere – der Welt die für alle anders anmutet und doch geteilt wird.

Auf diesem Blog möchte ich einige dieser Projekte zusammentragen. Musik, Kunst, Literatur, Architektur, Gaming – ich bin überall unterwegs wo sich neue Orte der Interspezies-Begegnung auftun, vom urbanen Techno-Forest bis zum pflanzengenerierten Schlaflied.

Juliane Rohrwacher in front of an insect hotel in the woods.

Ich bin Musikerin und promoviere gerade im Bereich Theaterwissenschaft, eigentlich komme ich aber aus der anglistischen Literaturwissenschaft. Ein anthropologisches Grundinteresse ist wahrscheinlich das Einzige was alle Eckpunkte meines akademischen Werdegangs miteinander verbindet. Das ist aber auch in Ordnung so, Chaos gebärt das Universum und wir stehen vor einem gewaltigen, chaotischen Problem: Wie weiter mit dem Anthropozän?

Umwelten und Wahrnehmung

Das Umweltkonzept von Jakob von Uexküll (schwieriger Mann, dennoch relevantes Konzept) eröffnet Möglichkeiten den Menschen für sich selbst wieder erfahrbar zu machen, in einem Netzwerk des Lebens, eines welchen sich dieser im Anthropozän zu entledigen suchte.

Die Umwelt eines Lebewesens beschreibt demnach die Welt, welche dessen Wahrnehmung erzeugt. Der Mensch lebt in einer anderen Umwelt als die Fledermaus, dennoch kommt es zu Überschneidungen. Alles Leben verfügt über diese Art der Überschneidungen und Divergenzen im Umwelterlebnis. Welche Chancen für die Bildung neuer Interspezies-Gemeinschaften ergeben sich durch eine kunstvermittelte Erweiterung der Umwelten?

Die Natur der Kultur

Begleitet mich gerne auf meinen Reisen durch diese KunstUmWelten, wo Kultur sich zu renaturieren sucht. Wir blicken in die Geschichte der Pflanzenwahrnehmung, die Gegenwart post-anthropozentrischer Kunstexperimente und die Zukunft der urbanen Realitäten.

See you on the other side!

Juliane Rohrwacher

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